Bis 1964 bildete der westliche Teil der Gemeinde Schönholzerswilen mit den Weilern Habisreuti, Häusern, Waldi und Toos die selbständige Ortsgemeinde Toos.
Bis 1964 bildete der westliche Teil der Gemeinde Schönholzerswilen mit den Weilern Habisreuti, Häusern, Waldi und Toos die selbständige Ortsgemeinde Toos. In Waldi finden sich die ältesten Zeichen menschlicher Besiedlung der Gemeinde. Auf dem geschichtsträchtigen Hügel befand sich eine frühbronzezeitliche Siedlung, die sich bis in etwa 1750 v. Chr. zurückdatieren lässt. Archäologische Ausgrabungen in den Jahren 1971/72 und 1974/75 förderten auch Fundamente von römischen Bauten sowie zahlreiche Gegenstände des täglichen Gebrauchs zutage. Sie können im historischen Museum des Kantons Thurgau, betrachtet werden. Nach den Römern siedelten Kelten, später Alemannen in Toos. Auf der Burg Alt-Toos hausten um 1270 die Herren von Toos. Alt-Toos wurde wohl wegen Rutschgefahr verlassen und abgetragen. Neu-Toos befindet sich 200 Meter nördlich davon; wahrscheinlich ist es durch die Appenzeller zerstört worden. Noch heute sind die Burggraben deutlich erkennbar. Die Herren von Toos bürgerten sich später in Frauenfeld ein.

Südlich von Waldi und etwas höher gelegen, befindet sich das bescheidene Dörfchen Toos, das noch im letzten Jahrhundert über 200 Einwohner zählte. Jetzt sind es gerade noch etwa deren 80. Weil früher die verschiedenen Bäche offen vom Homberg durch das Dorf gegen die zwei Tobel flossen und bei Hochwasser ein ordentliches Getöse verursachten hat sich der Ortsname Toos, vom Tosen dieser offenen Gewässer, hergeleitet.

Das Wasser des Furtbaches hatten seit dem 12./13. Jahrhundert eine Mühle und eine Sägerei angetrieben. Während die Mühle noch vor 1900 aufgegeben und vor rund 40 Jahren abgebrochen worden war, wurde die Bäckerei noch bis anfangs der dreissiger Jahre weitergeführt.

Der Lehmabbau im westlichen Gemeindegebiet
Wer Toos in Richtung Nordosten verlässt, dem fällt rechter Hand eine grosse Abbauzone auf. Hier gewinnt das ehemalige Istighofer Werk der Zürcher Ziegeleien schon seit den frühen fünfziger Jahren seinen Rohstoff für die Ziegel- und Backsteinproduktion: den Lehm. 1998 wurden jährlich gegen 90'000 Kubikmeter Losematerial abgebaut und im nahen Istighofen zu hochwertigen Tonziegeln und Backsteinen verarbeitet.

Das Lehmvorkommen, teils auf dem Gebiet der früheren Ortsgemeinde Mettlen, mehrheitlich aber auf Schönholzerswiler Gemeindegebiet gelegen, gilt als eines der grössten in der ganzen Schweiz. Es ist von so guter Qualität, dass es den in den letzten 40Jahren infolge Modernisierung der Produktion, der Verbesserung des Standards der Produkte und der verschärften Gesetzgebung im Umweltbereich laufend gestiegen Ansprüchen immer genügt hat. Der grosse Einschnitt in das gewachsene Terrain wird mit grösstem Aufwand fortlaufend rekultiviert, renaturiert und wieder als Landwirtschaftsland verwendet.
Toos
Toos